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Kommentare
4 Antworten zu „Diversity Report“
Jason Kidd ein Afroamerikaner? Viel blasser kann man als er kann man doch kaum sein.
Yap,Schwarzsein ist nicht nur eine Frage der Hautfarbe … sondern immer auch eine soziokulturelle Identität. Zumal sich Kidd selbst – wie viele Amerikaner mit einem schwarzem Elternteil (was sich auch historisch erklären ließe) – als African American versteht.
Sein verstorbener Vater, Steve Kidd, war Afroamerikaner; seine Mutter, Anne Kidd, ist Euroamerikanerin, Irish-American, um genau zu sein.
Ich finde es gut, dass der Artikel auf diese Problematik hinweist; rein statistisch gesehen denke ich jedoch, dass bei einer so geringen Zahl wie 30 Coaches eine gewisse Fluktuation zu erwarten ist. Zudem sehe ich bei den meisten gefeuerten Head Coaches in letzter Zeit einen deutlichen (basketballerischen) Grund. So haben z. B. Shaw in Denver oder Scott in L.A. einfach keinen guten Job gemacht; auch die Warriors konnten sich nach dem Abgang Jacksons dramatisch verbessern. Bei den neu eingestellten Coaches dieses Jahr muss ich sagen, dass der Großteil der weißen Coaches einfach sehr gut ist; Leute wie Thibodeau, Walton, Joerger oder Walton haben in letzter Zeit einen guten bis exzellenten Job gemacht und passen aus verschiedenen Gründen auch gut zu den neuen Teams. Nichtsdestotrotz sollte die Entwicklung in den nächsten Jahren beobachtet werden. Was mich interessieren würde, ist, wieso ein Großteil der Spieler schwarz ist? Sind schwarze Spieler einfach besser oder basketballbegeisterter? Oder besteht hier auch ein gewisser Rassismus in der Wahrnehmung weißer und schwarzer Talente von Seiten der GMs und Coaches? Vielleicht ist dies auch mit ein Grund für die ungleiche Verteilung bei den Coaches: Die meisten basketballbegeisterten Schwarzen verfolgen eine Spielerkarriere, während die Weißen den Sprung vielleicht nicht schaffen und früh eine Karriere als Coach oder Manager anstreben. Da sie das Spiel daher früh aus einem anderen Blickwinkel betrachten und schlicht mehr Zeit haben, um sich mit Analytics, Sportmanagement etc. zu befassen, haben sie vielleicht später bessere Chancen auf eine Einstellung. Alles in allem ein sehr interessantes aber auch denkwürdiges Thema.
Merci fürs Lesen und deinen Kommentar.
Klar, sportliche Gründe (Teamführung, -entwicklung, usw.) – die mir oft zu sehr im Vordergrund stehen und allein nicht hinreichend erscheinen – scheinen häufig deutlich und nachvollziehbar auf. Viele fähige Coaches (sicher mehr als verfügbare Chefposten), die hier und da gut passen, gibt es auch, keine Frage. Gleichwohl bleibt die Frage, wer warum und wie lange eine Chance als Cheftrainer (nicht) erhält? Denke, dabei ist eine Benachteiligung schwarzer Coaches nicht wegzudiskutieren.
Zur Frage: Afroamerikaner sind nicht per se bessere oder gar befähigtere (wie gerne postuliert, „von Natur aus bevorteilte“) Spieler. Das lässt sich wissenschaftlich in keiner Weise belegen. Gesellschaftliche, kulturelle und sozioökonomische Rahmenbedingungen spielen hingegen sehr wohl eine Rolle. Etwa in puncto Antrieb und Aufstiegsmotivation, sozialer Herkunft und Privilegiertheit, Zugang zum Basketball und (auch im Vgl. zu) anderen Sportarten, ja Lebensbereichen sowie generell Zukunfts- und Karrierechancen, kultureller Vorbilder/Sichtbarkeit, etc. Die Gründe sind vielfältig und können hier nicht auf wenigen Zeilen diskutiert werden. Nur noch so viel: etwa zwei Drittel der schwarzen sowie über 90 Prozent der weißen NBA-Profis können eine relativ privilegierte soziale Herkunft (Mittel- oder Oberschichtzugehörigkeit) vorweisen. Zum Thema „Herausforderung Herkunft“ wird es wohl bald auch mal einen „Einwurf“ (meine Kolumne) in der FIVE geben …
Eine durchaus verschiedene Fremd-Wahrnehmung weißer und nicht-weißer Spieler, auch gespeist durch gesell. verfestigte Stereotype (etwa in puncto Athletik, Wurfstärke, „Spiel-Intelligenz“ und „Charakter“), besteht sicherlich. Beeinflusst diese un/bewusst das Recruiting, Einsetzen und nicht zuletzt die Eigen-Wahrnehmung und damit die Entwicklung von Spielern? Keine Frage. Zumal in der Tat hierbei wieder die Frage mitspielt, wer mehrheitlich die Trainer und Entscheider sind. Aber es sei auch betont, dass dieses Denken nicht zwangsläufig an die Hautfarbe der Bosse, GMs und Coaches gebunden ist – eher an soziokulturell verankerte Denkmuster und Sehgewohnheiten, die es hinterfragen gilt …
LG